Originaltitel: The Italian Job
Regie: Peter Collinson
Drehbuch: Troy Kennedy-Martin
Mit Michael Caine, Noel Coward, Raf Vallone, Benny Hill, Margaret Blye u.a.
The Italian Job ist ein von Fans gefeierter "Heist Movie". Darin wird der Raub einiger Tonnen chinesischer Goldbarren von einer britischen Gang minuziös geplant und dann auf unkonventionelle Weise durchgeführt - mittels eines künstlich erzeugten Staus in der Innenstadt von Turin.
Ich mag solche Filme, vor allem, wenn sie die Thematik, wie hier, auf humoristische Art angehen.
Von diesem Klassiker wurde ich allerdings enttäuscht. Sein Problem ist nicht die Regie, auch liegt es nicht bei der Schauspielertruppe; diese beiden Komponenten überzeugen. Das Problem liegt beim Drehbuch. Es ist leider schlecht.
Die letzte Halbe Stunde, welche der Durchführung des Raubs gewidmet ist, reisst den Film 'raus, aber bis es endlich soweit ist, vergeht eine halbe Ewigkeit, die mit schlechten Dialogen, nutzlosen Nebenhandlungen, überflüssigen Figuren und einem Plot gefüllt wird, der Löcher in Form des Gotthardtunnels aufweist.
Was soll zum Beispiel die Figur des von Noel Coward mit pompöser Grandezza gespielten Edelgefangenen Broker? Sie ist zu Beginn von Belang, danach aber nicht mehr - trotzdem wird sie immer und immer wieder prominent in Szene gesetzt.
Die ganze Mafia-Nebenhandlung ist komplette überflüssig und verläuft denn auch irgendwann einfach im Sand. Ebenso wird die Freundin des von Michael Caine verkörperten Gauners irgendwann über Bord geworfen - nachdem sie im Film überhaupt keine Funktion hatte.
Und Benny Hills Talent wird in einer winzigen Rolle verschwendet.
Die ganzen Vorbereitungsarbeiten sind erzähltechnisch derart schlecht und fadenscheinig gestrickt, dass man sich wundert, wie der Raub danach derart glatt über die Bühne gehen kann.
Das Einzige, was ich als gelungen gelten lasse, ist die Flucht mit den drei kleinen Fiats. Da haben sich die Macher etwas einfallen lassen, das sich sehen lassen kann.
Trotz dieses schönen Finales und des fiesen Schlussgags bleibt es für mich schwer verständlich, wie ein so schlechter Film einen derartigen Kultstatus erreichen kann. Offenbar reicht eine gelungen inszenierte Autoverfolgungsjagd dafür aus.
Bis zum Final habe ich es gar nicht geschafft. Kann Dir nur zustimmen, toll war der leider nicht.
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