Regie: Mitchell Leisen
Drehbuch: Preston Sturges
Mit Jean Arthur, Ray Milland, Edward Arnold, Mary Nash, Luis Alberni, Franklin Pangborn u.a.
Ein reiner Preston Sturges-Film - obwohl Sturges hier gar nicht selbst Regie führte (er schrieb "nur" das Drehbuch).
Aber
hinter den Kulissen muss Sturges dem Regisseur Mitchell Leisen wohl
doch ständig 'reingefunkt haben, denn was man zu sehen bekommt ist
Sturges pur: Stakkato-Dialoge, irre Slapstick-Einlagen, viel Geschrei
und eine mit zunehmender Filmdauer sich steigernde Hysterie.
(Für
"Anfänger": Sturges drehte so irres Zeug wie Sullivan's Travels, Hail
the Conquering Hero und Palm Beach Story - alles Komödien, die bis zum schieren Wahnsinn
ausufern.)
Easy Living beginnt mit dem reichen
Stahlmagnaten Mr. Ball (Edward Arnold), der im Streit den Pelzmantel
seiner Frau vom Balkon seines Wolkenkratzers schmeisst, und damit die
arme von der grossen Depression gebeutelte Journalistin Mary Smith (Jean
Arthur) trifft.
Viel Klatsch und ein paar Missverständnisse sorgen
dafür, dass Mrs. Smith plötzlich im Zentrum aller Aufmerksamkeit steht
und ohne einen Finger zu rühren zu einem Leben in Luxus kommt. Ohne es
zu wissen, wer er ist, verliebt sie sich in Mr. Ball jr. (Ray Milland),
mit dessen Hilfe sie beinahe einen Börsencrash herbeiführt.
Sämtliche
Akteure hinter der Kamer geben ihr bestes, inkl. Ray Milland als
Millionärssohn und Luis Alberni als cholerischer Hotelmanager.
Regisseur
Leisen garniert den Irrsin mit eleganter Garderobe und erlesener Art
Deco-Ausstattung, so dass zum hohen Unterhaltungs- auch noch ein
ebensolcher Schauwert hinzukommt.
Unglaublich, dass dieses filmische Knallbonbon heute praktisch unbekannt ist!
Im deutschsprachigen Raum kann er leider nicht gestreamt werden. Dafür ist er - für alle, die des Englischen mächtig sind - auf youtube in der Originalversion kostenlos und werbefrei abrufbar.
Mein Prädikat: Herausragend / sehenswert / kann man getrost sein lassen / schlecht
Ferner liefen:
Unter
diesem Titel werden hier andere von mir geschaute Filme kurz
besprochen, Filme, die in meinem Empfinden gegenüber dem oben
beschriebenen weniger gut abschnitten. Doch Achtung: Auch hier können Perlen dabei sein!
Wer sich näher über die einzelnen
Werke informieren möchte, möge auf den jeweiligen Link klicken, der zur
englischsprachigen Internet Movie Database führt.
Des Königs Admiral (Captain Horatio Hornblower, 1951)
Der Autor der (noch heute) populären Seefahrt-Romane um Captain Hornblower, C.S. Forester höchstselbst, hatte die drei ersten Teile seiner Saga für diesen Film aufbereitet.
Das ist hervorragend gelungen, obwohl die Handlung dadurch etwas gestaucht daherkommt. Der Film geht in grossen Schritten von einem Höhepunkt zum nächsten, doch sorgfältige Figurenzeichnung, viel Humor und eine grandiose Inzenierung in berauschendem Technicolor ergeben ein wunderbares Seefahrt-Spektakel mit schier endlosem Schauwert.
Die Schauspieler-Crew ist perfekt gewählt und bringt die Leinwand zum knistern.
Einzig die letzten paar Minuten wirken in ihrer aufs Happy-End zielenden Gehetztheit lächerlich und setzen dem schönen Klassiker einen leichten Dämpfer auf.
Trotzdem: Ein Film, den man gesehen haben sollte!
Mein Prädikat: Herausragend / sehenswert / kann man getrost sein lassen / schlecht
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