Originaltitel: Three Amigos
Regie: John Landis
Drehbuch: Steve Martin, Lorne Michaels und Randy Newman
Mit Steve Martin, Chevy Chase, Martin Short, Alfonso Arau, Patrice Martinez u.a.
Amerika in den 20er-Jahren. "The Three Amigos" ist der Titel einer (fiktiven) Stummfilm-Serie um drei Helden, die in Südamerika gegen allerlei Unrecht kämpfen. Im wahren Leben sind Lucky Day, Dusty Bottoms und Ned Netherlander (Steve Martin, Chevy Chase und Martin Short) alles andere als Heldenhaft - sie verhalten sich eher wie drei verwöhnten Kinder.
Im real existierenden Südamerika sind zwei Einwohner eines von Banditen geknechteten Dorfes auf der Suche nach Hilfe. Als sie zufällig einen Three-Amigos-Film sehen, schicken sie den drei Helden einen Telegramm-Hilferuf. Dieser wird auf der anderen Seite allerdings als Show-Engagement missverstanden.
So endet ihr Einsatz schliesslich im Fiasko für alle - ausser für die Bösewichte: Das Dorf wird dem Erdboden gleichgemacht, die Dorfschönheit entführt und die drei Helden werden von der Dorfbevölkerung schmählich zum Teufel gejagt.
Datiert man das Geschehen und das Personal dieses Streifens auf die heutige Zeit auf, bekommt man hier einen verblüffenden Einblick in die Geisteshaltung und -kapazität jener grünen und linken Politiker, die gerade Deutschland (oder u.a. auch die Schweiz) mit ihrer dummdreisten Realitätsverweigerung an die Wand fahren. Konkret: Die geistig-psychologische Determiniertheit von Egomanen wird hier schlüssig aufgezeigt.
Was in der aktuellen Politik leider nicht passiert, geschieht im Film: Nach der Katastrophe dämmert es den drei "Amigos", langsam erkennen sie die Realität und öffnen sich ihr, indem sie ihre Selbstverliebtheit überwinden.
Das ergibt zwar einen partiell witzigen, aber ungleich schwächeren zweiten Teil, der nur noch wie ein Apendix wirkt, ein Anhängsel, das der Standardlänge eines Kinofilms geschuldet ist.
Natürlich müssen die drei "Helden" nun traumfabrikgerecht über sich hinauswachsen und am Schluss der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen.
War der erste Teil der brutalen Realität verpflichtet, driftet er hier in die hollywood-übliche Traumwelt ab und mäandert mit leichter Schlagseite dem Happy-End zu.
Komödiantische Glanzstücke wie der singende Busch und der unsichtbare Schwertkämpfer lassen die Schwächen zumindest partiell vergessen.
Fazit: Die erste Hälfte von Landis' Film ist ein geistreiches und gut aufgebautes Spiel um Sein und Schein (die Dorfbewohner verwechseln das Treiben im Stummfilm mit der Realität, die drei Stummfilmdarsteller verwechseln die Realität mit einem Filmsets); nachdem der konsequenten Durchgeführung dieser Thematik wäre der Film nach 60 Minuten eigentlich zu Ende. Was drangehängt wurde, fällt deutlich hinter den ersten Teil zurück.
Mein Prädikat: Herausragend / sehenswert / kann man auch sein lassen / schlecht
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