Originaltitel: Doc Hollywood
Deutscher Titel: Doc Hollywood (hierzulande erstmals im Kino gezeigt im Oktober 1991)
USA 1991
Mit Michael J. Fox, Julie Warner, Barnard Hughes, Woody Harrelson, David Ogden Stiers, Bridget Fonda u.a.
Regie: Michael Caton-Jones
Drehbuch: Jeffery Price, Peter S. Seaman und Daniel Pyne nach einem Roman von Neil B. Shulman
Kamera: Michael Chapman
Musik: Carter Burwell
Studio: Warner Bros.
Dauer: 104 min
Farbe: color
Der Titel Doc Hollywood bezieht sich auf den jungen Arzt Benjamin Stone (Michael J. Fox). Den "Kosenamen" verleihen ihm die Einwohner der US-Kleinstadt Grady, weil Stone ursprünglich zu einem Bewerbungsgespräch für eine Stelle als plastischer Chirurg für die Schönen und Reichen nach L.A. wollte.
Wollte!
Denn Stone verursacht in Grady mit seinem Porsche einen lächerlichen Unfall und wird vom ortsansässigen Richter zu mehrtägiger Arbeit im städtischen Krankenhaus verurteilt.
Grady ist eine dieser gemütlichen Kleinstädte wie wir sie aus der Serie Gilmore Girls kennen, wo jeder jeden kennt und keine Geheimnisse unausgeplaudert bleiben. Sie wird von lauter schrulligen, aber sympathischen Einwohnern bevölkert, unter denen sich der anfangs ziemlich schnöselhafte Dr. Stone je länger je mehr zu Hause fühlt. Er verliebt sich sogar in eine junge alleinerziehende Mutter (Julie Warner) und versucht, sie für sich zu gewinnen.
Um es gleich klarzustellen: Die Visionierung von Doc Hollywood war eine durchwegs positive Überraschung!
Ich hatte nicht viel erwartet und
war bereit, den Film nach 40 Minuten auszuschalten (jeder Film, den ich
mir anschaue, muss diese Zeit als Testphase durchlaufen); er erhielt
auf der Website Letterboxd nicht mehr als eine Bewertung von 2,9 (von 5'235 Benutzern), ein bedenklich tiefer Wert
Ich habe den Film nicht abgebrochen; bereits nach 10 Minuten hatte er mich für sich eingenommen.
Doc Hollywood ist kein Meisterwerk, aber es ist ein ungemein einnehmender Film. Er ist sehr gut geschrieben, inszeniert und gespielt. Es gibt keine dringliche Botschaft darin, der Film will "nur" unterhalten. Und das tut er - sogar hervorragend!
Er hat mich mit einem Grinsen im Gesicht entlassen, was ich nicht von vielen Filmen behaupten kann, die ich kürzlich gesehen habe (den kürzlich hier besprochenen Willow ausgenommen). Doc Hollywood ist ein Genuss, den man sich ruhig mal gönnen darf - vor allem, wenn man skurrile Komödien mag. Doc Hollywood nach seinem Plakat zu beurteilen, führt in die Irre - so vulgär ist der Film keineswegs.
Die Story klingt nicht aufregend, ich weiß - und das ist wahrscheinlich das Handicap des Films. Ich weiß nicht, wie oft ich ihn weggelegt habe, weil mich die Inhaltsangabe - und das Plakat - abgeschreckt haben.
Es gibt einige wirklich witzige Sequenzen, die von Regisseur Caton-Jones höchst wirkungsvoll in Szene gesetzt sind. Ich wusste gar nicht, dass der so gut mit Komödie umgehen kann...
Sämtliche Schauspieler sind perfekt besetzt, und zusammen liefern sie eine wunderbare Ensembleleistung ab: Barnard Hughes, Frances Sternhagen, David Ogden Stiers, Bridget Fonda, Roberts Blossom, George Harrison und ein junger Woody Harrelson sind in den Nebenrollen hervorragend besetzt und es macht Spaß, ihnen beim Abliefern ihrer funkelnden Dialoge zuzusehen und -zuhören.
Doc Hollywood ist hierzulande auf DVD erschienen; sie ist antiquarisch noch erhältlich. Online kann der Film u.a. bei Amazon, iTunes, Google Play, Chili, oder videocity angesehen werden.
Meine Wertung: 8 / 10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen