Donnerstag, 25. Februar 2021

Meine Film-Woche (18. bis 25. Februar)

Alle geschauten Filme der letzten Tage...
1. Der Galgenstrick (Goin' South, 1978)
2. That Good Night (2017)
3. Greedy (1994)
4. Ruby Sparks - Meine fabelhafte Freundin (Ruby Sparks, 2012)
5. Mary und der Millionär (The Devil and Miss Jones, 1941)

...und deren kurze Besprechung:
Als Der Galgenstrick entstand, war Jack Nicholson bereits eine feste Grösse in Hollywood - die Grosserfolge Chinatown und Kuckucksnest hatte da bereits hinter sich. Im Galgenstrick inszenierte er sich als Regisseur gleich selbst. "Das hätte er besser bleiben lassen", war ich versucht, zu schreiben. Allerdings hätte wohl auch ein anderer Regisseur das schwache Drehbuch nicht oder nur geringfügig aufzuwerten vermocht. Die Geschichte um einen glücklosen Banditen, der von einer Frau vorm Galgen gerettet wird, weil sie ihn als Arbeitstier in ihrer Mine braucht, zieht sich endlos dahin; Nicholson versucht, sein fehlendes Gespür für Dramaturgie mit wildem Grimmasieren wett zu machen, was natürlich kein Ersatz ist.

Fast noch öder kommt das Drama That Good Night des Briten Eric Styles daher. John Hurt - in seinem vorletzten Film - spielt einen todkranken egozentrischen Schriftsteller, der sich mit seinem erwachsenen Sohn versöhnen möchte. Das haben wir schon unzählige Male besser gesehen. That Good Night ist eine zähe Mischung aus Soap Opera und Trivialroman; John Hurt brilliert schauspielerisch, der ganze Rest gelangt aber nie übers Mittelmass hinaus.

Greedy ist eine peinliche Klamotte um eine dysfunktionale Familie, die auf das Ableben des reichen Onkels Joe (Kirk Douglas) wartet. Als zu dessen Geburtstag der verschollen geglaubte Lieblingsneffe des Alten (Michael J. Fox) auftaucht, läuft der von Gier getriebene Irrsinn der anderen vollends aus dem Ruder. Plumper, aufdringlicher "Humor", der zudem ohne inszenatorisches Gespür durchgepeitscht wird.

Ruby Sparks - Meine fabelhafte Freundin beginnt interessant, fällt aber nach ca. 20 Minuten ab, in ganz un-fabelhafte Gefilde. Die Geschichte ist alles andere als neu: Einem ideenlosen Jung-Autor erscheint eines Nachts ein Mädchen im Traum, das ihn zur Niederschift eines neuen Romans inspiriert. Als er über sie schreibt, erscheint sie plötzlich leibhaftig, als Teil seines Lebens.
Woody Allen (mit The Purple Rose of Cairo) und Marc Forster (mit Stranger Than Fiction) haben Ähnliches ungleich besser gemacht, Drehbuchautorin Zoe Kazan dagegen fällt nichts Neues oder Packendes zum selben Thema ein: Ruby Sparks fällt dank eindimensionaler Charaktere und mangelndem Witz flach.

Auch Mary und der Millionär erzählt eine Geschichte mittels Uralt-Mustern, die schon 1941 nicht mehr frisch waren: Ein reicher Geschäftsmann mischt sich in einem seiner Läden als Verkäufer getarnt unter das einfache Volk, mit dem Ziel, eine kommunistische Agitation gegen ihn aufzudecken. Natürlich wird er vom Charme der kleinen Leute bekehrt und auf den richtigen Weg gebracht. Flach, unglaubwürdig und vorhersehbar, zudem holprig inszeniert und mittelmässig gespielt - Frank Capra hat sowas um Klassen besser gemacht!

Fazit: Diesmal war kein Film dabei, den ich als Seh-Empfehlung bezeichnen möchte.

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